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Beitrag vom 12.06.2014
HollaBack! kämpft gemeinsam mit den Künstlerinnen Tatyana Fazlalizadeh und Noah Sow gegen Street Harassment
AVIVA-Redaktion
My name is not "Baby"! Erzähl deine Geschichte. Vom 27. -29. Juni 2014 zeigt die Gruppenausstellung im Rahmen von 48 Stunden Neukölln Strategien des Widerstands im endorphina BACKKUNST
Die weltweite HollaBack! Bewegung kämpft gegen genderbasierte Gewalt und Diskriminierung. Die Gruppenausstellung eröffnet Strategien des Widerstands gegen Street Harassment. Zusammen mit der Künstlerin Tatyana Fazlalizadeh wird die Porträtserie "Stop telling women to smile" gezeigt, die eine der wichtigsten kontemporären künstlerischen Interventionen im Umgang mit alltäglicher Belästigung ist. Die Künstlerin, Autorin und Aktivistin Noah Sow wird zum ersten Mal ihre multimedia Ausstellung "Wellness Wall" zeigen, die einen Kurzfilm über Wellness für Schwarze Frauen* featured. Das Projekt markiert den Raum als Ort für Selbstermächtigung und ermutigt zum Storytelling - zum erzählen der eigenen Geschichte.
Ãœber das Projekt
There is no such thing as a single-issue struggle, because we do not live single-issue lives – Audre Lorde
Die Anti-Street-Harassment Initiative HollaBack!BLN engagiert sich gegen Gender-basierte (Mehrfach)Diskriminierung in öffentlichen Räumen. Das Festival 48 Stunden Neukölln mit dem diesjährigen Motto bietet in Kooperation mit der Künstlerin Tatyana Fazlalizadeh und Noah Sow die Möglickeit der Bagatellisierung alltäglicher Gewalt entgegenzuwirken und Strategien zur "Courage" aufzuzeigen. Courage definieren die Veranstalter_innen in diesem Zusammenhang als den Akt der Selbtsermächtigung/des Empowerments.
Hollaback! ist eine online basierte Plattform, die 2005 in New York gegründet wurde und mit Ortsgruppen in derzeit 71 Städten weltweit vertreten ist. Die Webseiten sind Orte, an denen alle Menschen ihre Erfahrungen und Geschichten mit Street Harassment, also jeder Form von alltäglicher sexueller und sexualisierter Gewalt einsenden können. Das Aufschreiben der Geschichte ist das was als „holla back!" - "brüll zurück!" bezeichnet wird. Durch das Sammeln der Geschichten und Bilder von Frauen* und LGBTQ Personen in einem sicheren Raum (hier der Website) wird die Möglichkeit geschaffen, sich mitzuteilen. Dezidiertes Ziel für 48 h Neukölln ist es, die Online-Initiative offline zu präsentieren und einen Raum zu schaffen, indem die Besucher*innen durch das Aufschreiben ihrer Geschichten eine Ausstellung entstehen lassen. Zusätzlich werden durch Workshops Erfahrungen ausgetauscht und Interventionsmöglichkeiten diskutiert.
Ein wichtiger Teil dieses Vorhabens ist die Zusammenarbeit mit der Künstlerin Tatyana Fazlalizadeh, die sich mit ihrer Street Art-Porträtserie "Stop telling women to smile" (stoptellingwomentosmile.com) dem kollektiven Widerstand gegen Street Harassment widmet. Angefangen im Herbst 2012 in Brooklyn, platzierte sie ihre gezeichneten Frauen*porträts und die sich direkt an die Täter* richtenden Zitate im öffentlichen Raum und sorgte für immenses, mediales Aufsehen. 48 h Neukölln ist der ideale , ihre Porträts erstmalig in Berlin zu zeigen und der Courage, dem diesjährigen Festivalmotto des jährlich stattfindenden 48-Stunden-Neukölln Festivals, gegen Street Harassment Gesichter zu verleihen. Die Künstlerin wird während des Festivals mehrere Workshops geben und somit neue Porträts anhand der Geschichten, die die Besucher*innen erzählen erstellen.
Umrahmt wird das Ganze von einer Multimedia-Installation der Künstlerin Noah Sow, die durch ihre Arbeiten den Raum für Empowerment nutzt und zum Storytelling - zum Erzählen der eigenen Geschichte - freigibt.
Im Rahmen der Ausstellung werden die Initiator_innen einen Open Space ermöglichen – einen Raum der zum einen zum Empowerment von jungen Frauen* gegen alltäglichen Sexismus genutzt wird.
About Stop Telling Women to Smile
Stop Telling Women to Smile is a street art series from Brooklyn based artist, Tatyana Fazlalizadeh. The work consists of drawn portraits of women who have told their stories of harassment. The portraits are wheat pasted on outdoor walls, placing the images and voices of women in the public space.
Just this year, STWTS has been covered by MSNBC, NPR, The New York Times, The Guardian, The Daily Beast, Fast Company, Ebony Magazine, Huffington Post, and more. The response to the project has been staggering. Women from across the globe email their stories of harassment and appreciation for the project. In order to expand the project, Tatyana launched a wildly successful Kickstarter campaign raising 230% of her initial goal to fund traveling to specific cities across the country to recreate the project using local women. The goal being to learn how street harassment looks in different regions, cities, and neighborhoods and to create new work that reflects the experiences of women in those particular areas. The campaign garnered support from many media outlets, and hundreds of backers including filmmaker Spike Lee.
In each city there will also be community events such as art shows, artist talks, and workshops. The first of these was the "Stop Telling Women to Smile" art show in Brooklyn from Spring 2013. The show featured oil paintings, wheat pasted wood panels, and large prints. The turnout was huge bringing out over one hundred attendees and local media. "My name is not Baby!" at 48h Neukölln 2014 will be the Premiere of the series "Stop Telling women to Smile" in Europe.
Street harassment is the unwanted cat calls, leers, groping, and attention that women receive in public spaces. These are experiences that scores of women, including the artist, receive on a daily basis. This work attempts to give the voices and faces of women a space to stand up for themselves.
Tatyana Fazlalizadeh is a Brooklyn based oil painter / illustrator whose work focuses on portraiture and social/political themes. An Oklahoma City native, she exhibits her paintings in galleries nationally, while completing illustration commissions for magazines, films, and books.
About Wellness Wall
Noah Sow is a multimedia artist, producer, writer, scholar and activist. She releases music on her label Jeanne Dark Records and has been touring the globe as a musician and performance artist. Her book "Deutschland Schwarz Weiß" (2008, C. Bertelsmann, Random House) has become a standard text about structural racism in Germany.
Noah Sow is currently focusing on reconstructing the relations and foundations of body//gaze by means of conceptual visual art. www.noahso.com
"My Name is not Baby!" at 48h Neukölln 2014 will show the premiere of Noah Sow´s multimedia "wellness wall", which includes a short film on wellness for Black women*.
Wann: 27. -29. Juni 2014 im Rahmen von 48 Stunden Neukölln
Wo: endorphina BACKKUNST, Elsenstr.52, 12059 Berlin
Mehr Infos unter / More infos at:
www.berlin.ihollaback.org
facebook.com/hollabackbln
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:
Interview mit den Macherinnen von Hollaback Berlin (2011)
Noah Sow - Deutschland Schwarz Weiß. Der alltägliche Rassismus
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